Umweltschützer:innen pochen beim Ausstieg aus Gas auf mehr Tempo der Stadtregierung

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 sieht den heute präsentierten Wiener Wärmeplan prinzipiell positiv, fordert aber mehr Tempo beim Ausstieg aus Gas: „In Wien sind hunderttausende Gasthermen in Wohnungen und Büros installiert. Damit diese geplant auf günstige und saubere Wärmeversorgungssysteme getauscht werden können, braucht es neben einem Plan rasch eine rechtliche Grundlage für die Umrüstung. Nachdem die Bundesregierung kein umfangreiches Erneuerbaren Wärmegesetz erlassen hat, ist die Wiener Stadtregierung jetzt am Zug tätig zu werden“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000. 

Neben Heizkesseltausch Fokus auf thermische Sanierung legen

Wien hat mit einem Anteil fossiler Heizungen von 47 % den höchsten Anteil von Öl- und Gasheizungen bei Haushalten aller Bundesländer. Bezieht man auch Büros und Unternehmen mit ein sind in Summe etwa 600.000 Gasheizungen in Wien installiert (2023). Diese müssen alle bis 2040 getauscht werden, also rund 35.000 pro Jahr. Diese Herausforderung kann nur gelingen, wenn der rechtliche Rahmen klar geregelt wird. Neben der Umstellung der Heizsysteme muss auch die thermische Sanierung des Gebäudebestands in Wien stärker in den Blickpunkt geraten. Gerade die Gebäudesanierung reduziert den Energieverbrauch und hilft uns damit entscheidend dabei Energie sparsam und gezielt einzusetzen und die Heizkosten langfristig zu senken.

Dafür muss die thermische Sanierung mit entsprechenden Finanzmitteln im Budget eingeplant werden, damit der gesamte Gebäudebestand bis 2040 in einen guten Zustand gebracht werden kann „Es gilt jetzt rasch die rechtlichen Weichen zu stellen, damit die Stadt Wien das Ziel Klimaneutralität 2040 auch tatsächlich erreichen kann. Neben der notwendigen Planung muss jetzt der Fokus auf die tatsächliche Umsetzung gelegt werden. Das bedeutet ein klar geregelter und verbindlicher Heizungstausch bis spätestens 2040 und mehr finanzielle Mittel für die thermische Sanierung“, fordert Johannes Wahlmüller abschließend.